Transformations-Hub Leitungssatz

Im Rahmen des KoPa35C-Förderprogramms des BMWK soll das Projekt Herausforderungen der Wertkette mit einem Transformations-Hub Leitungssatz begegnen und Chancen vorantreiben.

Laufzeit:
Oktober 2022 – Juni 2025

Förderung:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Projektträger:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Matthias Heck

Matthias Heck (OHLF e.V.)

Projektkoordination OHLF e.V.

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Paul Ohnesorge

Paul Ohnesorge (OHLF e.V.)

Projektingenieur / Transformations-Hub Leitungssatz

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Unterstützung von Transformationsprozessen in der Leitungssatzbranche

Der Transformations-Hub Leitungssatz verbindet Ergebnisse aus der Forschung und mit den Praxisbedarfen der Leitungssatzbranche. Konzeptionelle Grundlage ist ein Ende-zu-Ende Transfermodell das die Bedarfe der Unternehmen erfasst und sie Schritt für Schritt bis zur Implementierung von Leuchttürmen begleitet.

Brücken- und Drehscheibenfunktion

Kernelement ist die Anwendungsperspektive des Transformations-Hub Leitungssatz. Der Hub betrachtet die Forschung und Entwicklungs (FuE)-Projekte und sonstige Innovationsquellen mit den Augen eines Branchenexperten und nicht als Wissenschaftler. Ein Betrachtungsschwerpunkt liegt auf den laufenden Verbundprojekten bei KoPa 35c. Die Betrachtung geht aber auch darüber hinaus. Der Transformations-Hub Leitungssatz überführt die Projektergebnisse in für die Branche verständliche und relevante Botschaften und Anwendungsfälle. Zudem verfügt der Hub über direkte Kontakte zu den Unternehmen, so dass er im Dialog konkrete Umsetzungspotenziale aufzeigen und wichtige Entscheidungshilfen für die Implementierung erbringen kann. Der Hub verfolgt dabei eine Brücken- und eine Drehscheibenfunktion. Das bedeutet, dass relevante Ergebnisse aus der FuE nicht nur in die Praxis transferiert werden, sondern es auch einen aktiven Rückkanal gibt.

Konzeptionelle Grundlage ist ein End-to-End Transfermodell. Es basiert auf einem adaptierten AIDA-Ansatz, an dessen Ende konkrete Implementierungsaktivitäten der Unternehmen stehen. Der Transformations-Hub Leitungssatz strebt im Projektverlauf eine Ausweitung der Zielgruppe in Richtung der Domäne Elektrik und Elektronik (E/E) an. Ebenso wird eine enge Zusammenarbeit mit anderen Hubs wie z.B. Antrieb und Interieur angestrebt, da diese untrennbar vom Bordnetz sind.

 

Leitungssatz-Branche im Wandel

Der Leitungssatz, auch oft als „Kabelbaum“, „Kabelsatz“ oder „Bordnetz“ bezeichnet, verbindet alle elektrischen und elektronischen Komponenten (Antriebe, Aktoren, Sensoren, Displays, Steuergeräte, Energiequellen etc.) im Fahrzeug. Er ist eine der teuersten und arbeitsintensivsten Komponenten des Automobils. Allein für deutsche Automobilhersteller (OEM) hängen weltweit mehrere hunderttausend Arbeitsplätze in der Zuliefererindustrie an dieser Komponente. Inzwischen zwingen übergeordnete Trends im Automobilsektor insgesamt und diverse komponentenspezifische Entwicklungen jedoch alle Akteure der Wertkette zu tiefgreifenden Transformationen und Neubetrachtung aller Wertschöpfungsprozesse. Die Kernherausforderungen der Wertkette Leitungssatz sind insbesondere:

  • Hochintegration von Funktionen durch stark wachsende Komplexität der Fahrzeugelektrik
  • Elektrifizierung des Antriebsstranges (Elektromobilität)
  • Steigende Datenraten und erhöhte Anforderungen an die Funktionale Sicherheit. Diese sind die wesentlichen Voraussetzungen für das autonome Fahren auf Level 4 und 5
  • Die steigende Automatisierung und Digitalisierung aller Produktions- und Verarbeitungsprozesse
  • Forcierung der Miniaturisierung bei Leitungen und Komponenten des Bordnetzes
  • Erhöhte Qualitätsanforderungen und revisionssichere Rückverfolgbarkeit aller Prozessschritte
  • Resilienz der Wertkette wie zum Beispiel die Produktion beim OEM vor Ort
  • Kreislaufwirtschaft und neue Werkstoffe zur Nachhaltigkeit (REACH)
  • Ermittlung und Reduktion des CO2-Fußabdrucks über die Wertkette

Der Leitungssatz muss als integratives Gesamtsystem unter Einbezug jeder E/E-Komponente verstanden und angegangen werden. Wie gut diese Herausforderungen bewältigt werden können, hängt für viele Unternehmen von einem schnelleren und besseren Zugang zu Innovationsimpulsen und neuen Lösungsansätzen ab. Das gilt insbesondere für die disruptiven Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Elektrifizierung.

Das „Tal des Todes“ überbrücken

Der Anspruch des Transformations-Hub Leitungssatz ist die Überbrückung des “Tal des Todes” zwischen Forschung und Praxis. Diese systemimmanente „Sollbruchstelle“ vieler FuE-Vorhaben ergibt sich daraus, dass überzeugende und erprobte Antworten auf die praktischen Fragen eine Voraussetzung für die spätere Skalierung der Umsetzung sind. An dieser Stelle setzt der Transformations-Hub Leitungssatz an. Als seine Kernleistungen ergeben sich aus dem Ende-zu-Ende Transferansatz nachfolgende Arbeitsschwerpunkte:

Recherche und kontextualisierte Aufbereitung von vorwettbewerblichen Lösungsansätzen für die Transformationsbedarfe der Wertkette auf Grundlage einer komplettierten systematischen Anforderungserhebung der Wertkettenakteure, sowie Aufbereitung der Erkenntnisse aus Workshops, Studien, Umfragen, Interviews, etc. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Technologie- und Digitalisierungsinnovationen aus laufenden Verbundvorhaben mit einem hohen Anwendungsbezug zum Leitungssatz.

Verbreitung und Vermarktung: Erzeugung von Awareness und Interesse in der Branche und Einleitung des AIDA-Prozesses mit geeigneten, aufeinander aufbauenden Formaten für die Wissensvermittlung wie z.B. Veranstaltungen, Fachpresse, Webseite, Social Media, etc. unter Einbezug etablierter Transferstrukturen (Multiplikatoren, Kooperationen, etc.).

Interessierte Unternehmen werden in kleineren Gruppen über niederschwellige Inkubationsformate an tiefergehende Transformationsprojekte herangeführt. Diese Transformationsprojekte stellen unternehmensintern die Weichen für einen längerfristigen und umfassenden Transformationsprozess.

Begleitend werden die Mehrwerte kommunikativ aufbereitet. Das Ziel hierbei ist die Initiierung von Leuchtturmprojekten. Diese dienen zur Erzeugung von Nachnutzungseffekten und dem Aufbau von Netzwerkstrukturen (Communities of Practice), über die dann eine Überführung in die weitere ungeförderte Skalierung sichergestellt werden kann (Verstetigung).

Projektkonsortium