15. Mai 2024 | Presseinformation
Land fördert einen gemeinsamen Campus Wolfsburg mit 11,5 Millionen Euro
Das Ziel: Forschung zur Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie
Gemeinsame Pressemitteilung | Technische Universität Braunschweig, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Volkswagen, Fraunhofer-Gesellschaft, Forschungscampus Open Hybrid LabFactory, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und Stadt Wolfsburg
Die Technische Universität Braunschweig wird zusammen mit der Open Hybrid LabFactory, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Fraunhofer-Gesellschaft als wissenschaftliche Partner einen gemeinsamen Campus Wolfsburg entwickeln. Der Campus soll regional und international zum Vorzeigestandort in der automobilen Kreislaufwirtschaft werden – mit starker Forschungskompetenz sowie Studien-, Weiterbildungs- und Transferangeboten. Der entsprechende Förderbescheid wurde im Rahmen der internationalen Fachkonferenz „Circularity Days“ in Wolfsburg am 15. Mai 2024 übergeben.
Mit der Open Hybrid LabFactory (OHLF) in Wolfsburg als Forschungskern soll ein gemeinsamer Campus Wolfsburg als vollwertiger Universitätsstandort entstehen und als einer der führenden ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Bildungsstätten in Deutschland und Europa etabliert werden. Für das Vorhaben haben sich starke Partner gefunden: die Technische Universität Braunschweig, Volkswagen, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Fraunhofer-Gesellschaft.
Die Stadt Wolfsburg und das Land Niedersachsen unterstützen den gemeinsamen Campus Wolfsburg und fördern damit Hightech-orientierte Forschung im Bereich Kreislaufwirtschaft für die Automobilindustrie. So stellt die Stadt Wolfsburg über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu einer Million Euro bereit, um langfristige Stabilität für die Aktivitäten am Campus und einen dauerhaft interdisziplinären Forschungsverbund zu gewährleisten. So wird Wolfsburg auch für Studierende und junge Talente wieder ein Stück attraktiver.
Aufgabe: Fahrzeugproduktion nachhaltig gestalten
Der Campus legt den Forschungsfokus auf nachhaltige Mobilitätslösungen und Circular Economy Technologien für neue Ansätze in der industriellen Fahrzeugproduktion im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Die existierenden Einrichtungen bieten hierfür beste Voraussetzungen – sowohl durch die gesammelten Fachkompetenzen unter einem Dach als auch durch das Kooperationskonzept einer engen Partnerschaft mit öffentlichen und privaten Akteuren.
Elemente: Forschung, Lehre, Weiterbildung und Entrepreneurship
Als Eckpfeiler des geplanten Campus fungieren hochkarätige Forschungsprojekte, die eng mit der Industrie verzahnt sind. Im Element Forschung werden die Handlungsfelder für Circular Economy in der Mobilität durch interdisziplinäre Forschungsgruppen, so genannte „Joint-Research-Groups“ (JRG) etabliert. Diese adressieren Themen wie „Automatisierte Gesamtfahrzeugdemontage“, „Nachhaltige Material- und Oberflächensysteme“, „Adaptive Verarbeitung von biobasierten Werkstoffen“ sowie „KI-basierte Produktentwicklung und -optimierung“.
Der Campus mit seiner bereits zur Verfügung stehenden Forschungsinfrastruktur bildet auch ein geeignetes Umfeld für Lehrveranstaltungen und Weiterbildungsangebote für Studierende und externe Fachkräfte. Mit einer starken internationalen Ausrichtung soll der Campus Talente aus aller Welt nach Wolfsburg ziehen.
Ein herausragendes Merkmal des Campus ist, dass er sich schon jetzt durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Universitäts-, Hochschul- und außeruniversitären Forschungsinstituten sowie Unternehmen auszeichnet. Der Campus fasst das Innovationspotenzial für junge Unternehmen und Gründer*innen in der Region zusammen und bietet dadurch ein optimales Ökosystem für Start-ups. Die enge Vernetzung ermöglicht Studierenden und Forschenden, ihre Ideen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu verwirklichen und am Markt zu platzieren. Der gemeinsame Campus Wolfsburg ist zudem in die Gebiets- und Regionsstrategie der Stadt Wolfsburg eingebettet.
Stimmen zur Förderung des gemeinsamen Campus Wolfsburg:
Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK): „Der gemeinsame Campus Wolfsburg ist von großer Bedeutung für Niedersachsen. Die Open Hybrid LabFactory bringt Forschung, Lehre und den Transfer zusammen, um die Idee einer Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. So kann es gemeinsam gelingen, die hiesige Automobilindustrie innovativ und nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Prof. Dr. Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig: „Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiges Schwerpunktthema unserer Universität, das unser Profil prägt. Unser Ziel ist, unsere Region als führenden Standort für internationale Forschung zur Kreislaufwirtschaft in der Mobilität zu etablieren. Aus diesem Grund ist der neue gemeinsame Campus Wolfsburg von großer Bedeutung für uns. Hier vereinen sich Spitzenforschung, erstklassige Forschungsinfrastruktur sowie Partner aus Wirtschaft und Politik, um einen signifikanten Beitrag zu zukunftsweisenden Innovationen zu leisten. Im Namen der TU Braunschweig und aller Projektpartner möchte ich dem Ministerium für die Förderung des Campus und der Stadt Wolfsburg meinen außerordentlichen Dank für die Unterstützung aussprechen.“
Prof. Dr. Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung, TU Braunschweig: „Die Gründung des gemeinsamen Campus Wolfsburg ist eine großartige Chance, die exzellente Forschung mit unseren Partnern in dem Themenfeld der automobilen Kreislaufwirtschaft auf eine neue Stufe zu heben. Wir freuen uns sehr, neben der Forschung zukünftig auch Lehre, Weiterbildung und Transfer auf dem Campus etablieren zu können.“
Thomas Schmall, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Geschäftsbereich Technik: „In der Open Hybrid LabFactory arbeiten wir zum Thema Circular Economy bereits sehr erfolgreich mit der TU Braunschweig und der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen. Der gemeinsame Campus Wolfsburg bietet eine spannende Möglichkeit diese Kooperation weiter auszubauen und auch die Attraktivität des Standortes Wolfsburg zu erhöhen.“
Prof. Dr. Klaus Dilger, erster Vorsitzender des OHLF e.V.: „Die Gründung des gemeinsamen Campus Wolfsburg ist eine konsequente Weiterentwicklung von Kooperationen aus unserem Forschungscampus, der 2013 aus dem Wettbewerb im Rahmen der Zukunftsstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in öffentlich-privater Partnerschaft entstanden ist.“
Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack, Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften: „Die ressourcenschonende und klimaneutrale Kreislaufproduktion ist ein Schlüsselthema unserer Zeit, eines mit hohem Innovationspotenzial für die industrielle Fahrzeugproduktion der Zukunft. Wir freuen uns, die wertvolle Zusammenarbeit zwischen uns als Ostfalia und unseren Partnern hier in Wolfsburg auf diesem Gebiet weiter auszubauen und auf dem gemeinsamen Campus bedeutende Forschungsprojekte anzugehen.“
Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg: „Ich freue mich sehr, dass wir einen gemeinsamen Campus Wolfsburg bekommen. Diese Institution der TU Braunschweig ergänzt unsere Stadt als ganzheitlichen und zukunftsfähigen Stand- und Lebensort. Die Open Hybrid LabFactory wird durch die Förderung einen festen Platz in der Universitätslandschaft einnehmen und Wolfsburg zu einem führenden ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Bildungsstandort in Deutschland entwickeln.“
Prof. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST, für die Fraunhofer-Gesellschaft: „Die Unterstützung des gemeinsamen Campus Wolfsburg markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger und zukunftsfähiger Mobilitätslösungen. Die Fraunhofer-Gesellschaft mit ihrem Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM ist Teil der Public Private Partnership und freut sich, durch angewandte Forschung und Technologieentwicklung in engem Schulterschluss mit allen Partnern einen Beitrag für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Am Fraunhofer CCEM arbeiten wir zusammen mit den Partnern daran, automatisierte Produktionssysteme und zukünftige Innenraumkonzepte für die Automobilproduktion zu erforschen und zu entwickeln, die den Anforderungen einer Circular Economy gerecht werden.“
Kontakt:
János Krüger
Technische Universität Braunschweig
Stabsstelle Presse und Kommunikation
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