Karbonfaserverstärkte Kunststoffe sind von großer Bedeutung für innovative Leichtbaustrukturen. Sie sind jedoch in der Regel durch eine höhere Umweltbelastung in der Fertigung gekennzeichnet. Eine Herausforderung für die Bewertung der Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus besteht darin, dass Informationen über Energieflüsse oft nicht umfassend sind oder vollständig fehlen.
In einer aktuellen Veröffentlichung im Journal of Cleaner Production (Volume 303, 20 June 2021, 127105) präsentiert ein interdisziplinäres Forschungsteam der Open Hybrid LabFactory, der Technischen Universität Braunschweig , des Fraunhofer IST sowie der Deakin University und der UNSW in Australien innovative Ergebnisse aus der Kohlenstofffaserforschung. Das Team modellierte und analysierte hochaufgelöste Energiedaten auf einer Pilotanlage bei Carbon Nexus an der Deakin University. Der wissenschaftliche Beitrag stellt die ausgewerteten Ergebnisse über die gesamte Kohlenstofffaser-Prozesskette vor – vom Ausgangsmaterial bis zur endgültigen Kohlefaser. Die Ergebnisse stellen einen wertvollen Schritt in Richtung einer umfassenden Ökobilanz der Kohlenstofffaserherstellung dar. Darüber hinaus bietet die hohe Transparenz der Energiedaten einen Ausgangspunkt für zukünftige Forschungsrichtungen, um die Energieeffizienz der Kohlefaserherstellung zu erhöhen.
Die Forschung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative "OHLF - Open Hybrid LabFactory e.V. - Asien-Pazifik " gefördert.