Cooperation in Circular Economy: Accelerating Research Transfer (conCErt)

Laufzeit:
2025 – 2030
Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen: 02P24Q940, 02P24Q941
Projektträger:
PTKA Projektträger Karlsruhe
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Profin. Dr. Simone Kauffeld
Leiterin des Lehrstuhls:
Arbeits-, Organisations-, und Sozialpsychologie, der TU Braunschweig

Dr. Marie Ritter
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc)
Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie, TU Braunschweig
Kooperationen stärken – Best Practice entwickeln
Fragestellung / Motivation:
Moderne Wertschöpfung, insbesondere in der Circular Economy (CE), ist hochgradig vernetzt. Die Prozesse im Wertschöpfungskreislauf sind eng miteinander verknüpft, Organisationen agieren zunehmend in Netzwerken und die Integration aller Partner ist entscheidend. Dabei werden die Herausforderungen, denen sich Organisationen stellen müssen, immer komplexer. Die Transformation vom linearen Wirtschaften zu einer CE betrifft alle wirtschaftlichen Bereiche und erfordert einen sektorübergreifendes Zusammenspiel zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und regionalen Akteuren. Ein zukunftsträchtiges Konzept der sektorübergreifenden Zusammenarbeit ist die Kooperation in öffentlich-privaten Partnerschaften (public private partnerships; PPP). Gleichzeitig stehen PPPs vor wesentlichen Herausforderungen, die gezielte Maßnahmen erfordern und, die das größte Potenzial für die Erforschung und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in einer CE-fokussierten PPP wie der OHLF bieten. Diese Handlungsfelder sind: Kooperation und Wissenstransfer in einer PPP, interorganisationale Meetings, Diversität und Frauenförderung, Führungskräfteentwicklung, sowie die Einbindung externer Stakeholder*innen.
Kooperation und Wissenstransfer: Der Erfolg von PPPs hängt maßgeblich vom Austausch unterschiedlicher Perspektiven ab. Unterschiedliche Arbeitskulturen und informelle Kommunikationsstrukturen behindern jedoch oft die effiziente Zusammenarbeit. Daher müssen Barrieren überwunden und strukturelle Ansätze für den Austausch entwickelt werden.
Meetings: Als zentrale Orte der Interaktion und Koordination sind Meetings in der Praxis oft ineffizient und unstrukturiert, insbesondere in hybriden oder digitalen Formaten. Eine Verbesserung der Meetingkultur ist entscheidend, um Wissensaustausch zu fördern und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.
Diversität und Frauenförderung: Obwohl vielfältige Teams nachweislich innovativer sind, ist insbesondere die Geschlechterdiversität im MINT-Bereich stark unterrepräsentiert. Strukturelle Barrieren und stereotype Arbeitskulturen verhindern, dass Frauen ihr Potenzial voll entfalten können. Maßnahmen zur Förderung von Diversität und zur Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur sind daher unerlässlich.
Entwicklung von Führungskräften: Führungskräfte in PPPs müssen nicht nur unterschiedliche Arbeitsweisen und Disziplinen zusammen-bringen, sondern auch komplexe Netzwerke leiten und den Wissensfluss sicherstellen. Oft fehlen jedoch spezialisierte Trainings, um diese Anforderungen zu bewältigen.
Einbindung externer Stakeholder*innen: Durch die Integration von regionalen und überregionalen Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung können Netzwerke erweitert, Wissen diversifiziert und Innovationen in die Praxis transferiert werden. Eine systematische Strategie zur Einbindung dieser Akteure fehlt jedoch häufig.
Vorgehensweise
Das Projekt conCErt untersucht die Kooperation der OHLF als eine CE-fokussierte PPP und beleuchtet sowohl die Transformation der Wertschöpfung hin zu einer zirkulären Wirtschaftsform als auch neue Kooperationsmodelle in PPPs. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch und seine Rolle in der Umgestaltung der Wertschöpfungskette. Ziel ist es, praxisnahe Maßnahmen zu entwickeln, die eine effektive Zusammenarbeit für die Umsetzung der CE unterstützen und langfristig verankern.
Dabei verfolgt conCErt einen iterativen Ansatz zur Optimierung der interorganisationalen Zusammenarbeit in PPPs. Barrieren in Wissenstransfer, Meetings, Diversität und Führung werden untersucht. Fokus liegt auf Rahmenbedingungen für effiziente Zusammenarbeit zwischen privaten Unternehmen und öffentlichen Institutionen. Im Rahmen des Projekts werden praktische Maßnahmen entwickelt und erprobt, die darauf abzielen, die Effizienz von Kooperationen zu erhöhen. Dazu gehören Trainings und Workshops für die Netzwerkbildung und den Wissensaustausch, diversitätsfördernde Arbeitsbedingungen sowie spezifische Weiterbildungsangebote für Führungskräfte in PPPs. Ebenso werden Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität von MINT-Berufen für Frauen entwickelt und implementiert. Die Maßnahmen werden iterativ evaluiert und angepasst, um ihre Wirksamkeit zu steigern. Der Transfer der Ergebnisse und des Best-Practice-Modells zur Kooperation in PPPs ist ein zentrales Anliegen von conCErt. Die entwickelten Maßnahmen werden nicht nur am OHLF durchgeführt, sondern auch an regionale und überregionale Stakeholder disseminiert. Der Transfer der Ergebnisse des Projektes und des Best-Practice-Modells zur Kooperation in PPPs ist ein zentrales Anliegen von conCErt. Daher sollen die entwickelten Maßnahmen nicht nur am Forschungscampus OHLF durchgeführt, sondern auch an regionale und überregionale Stakeholder*innen (Unter-nehmen, öffentliche Einrichtungen, Politik, etc.) disseminiert werden.
Ansätze und Nutzen
ConCErt verfolgt das Ziel, ein Best-Practice-Modell für die Zusammenarbeit in PPPs zu entwickeln, das den Wissensaustausch und die Kooperation zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren in der PPP optimiert. Ziel ist es, die CE zu fördern, indem innovative Ansätze zur Gestaltung von PPPs erarbeitet und wissenschaftlich begleitet werden. Fokus liegt auf der praktischen Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse im Wertschöpfungskreislauf. ConCErt adressiert dabei gezielt Herausforderungen in den fünf benannten Handlungsfeldern. Das Projekt zielt darauf ab, evidenzbasierte Maßnahmen und Leitlinien zu entwickeln, die die Zusammenarbeit in PPPs verbessern und langfristig verankern. Durch die arbeits- und organisationspsychologische Erforschung werden Faktoren identifiziert, die die Effektivität von Kooperationen steigern. Die Ergebnisse stärken die OHLF und fördern die Skalierung in andere PPPs und Netzwerke.